„Wenn es die Amateurfilmer nicht gäbe, man müsste sie unbedingt erfinden.“

 

So in etwa lautet ein Fazit, das der Dortmunder Oberbürgermeister Ulrich Sierau in seiner Festrede anlässlich des 80. Jubiläums des Filmklubs Dortmund am 7. September im Gasthaus Pape in Dortmund-Brackel zog.

 

Unser Vorsitzender Andreas Meier hatte die Mitglieder und befreundete Vereine aus NRW eingeladen, mit ihm diesen besonderen Geburtstag zu feiern. Auch der Präsident des Dachverbandes der Amateurfilmer BDFA e.V. Marcus Siebler war aus Bayern angereist und bedankte sich für das jahrzehntelange besondere Engagement des Filmklubs für die Interessen des Amateurfilms.

 

OB Sierau beschrieb in seiner Rede die bemerkenswerten Verdienste, um die sich der Filmklub Dortmund in seiner langjährigen Geschichte seit 1939 verdient gemacht hat. Noch in den Kriegsjahren und vor allem in den Nachkriegsjahren war es nämlich z. B. das damalige Vereinsmitglied Elisabeth Wilms, die das zerstörte Dortmund mit ihrer Filmkamera dokumentierte und mit ihrem Einsatz dafür sorgte, dass aus dem Ausland viele Spenden nach Dortmund gingen, um vor allem den notleidenden Kindern der Stadt zu helfen.

 

Ohne solche und viele weitere filmische Dokumente, die über die Jahrzehnte von Dortmunder Amateurfilmern erstellt wurden, wäre auch unsere Erinnerung an unsere (Stadt-) Geschichte wesentlich ärmer, so Sierau.

 

In diesem Zusammenhang erwähnte er auch das Filmprojekt „Heimat Brackel“ des vergangenen Jahres, in dem Klubmitglied Uwe Koslowski unter Mithilfe vieler weiterer Mitglieder des Klubs die Geschichte des Stadtteils Brackel in einer etwa einstündigen Dokumentation produzierte. Sie fand und findet reges Interesse unter den Brackeler Bürger*innen, weshalb aktuell an einer Fortsetzung gearbeitet wird, in der es ausschließlich um die Brackeler Chronik des Jahres 2019 geht (Premiere am 14. Januar 2020 in der Kommende Brackel).

 

Neben einem festlichen Büfett tischte der Filmklub seinen Gästen an seinem Geburtstag auch einige filmische Leckerbissen auf. Manfred Riep setzte einen historischen Blick auf den Klub von etwa 1989 bis heute fort, den zum 50. Jubiläum der damalige Vorsitzende Klaus Werner Voss über die Zeit von 1939 bis 1989 begonnen hatte. Der Film beleuchtet einerseits auf sehr humorvolle Weise die filmtechnische Entwicklung der letzten 30 Jahre, die zu enormen qualitativen Verbesserungen in allen Filmclubs führte. Außerdem erlaubte er den Zuschauern einen (ebenso humorvollen) Einblick in die aufwändigen Vorbereitungen zu den vielen Filmfestivals, die der Klub in und um Dortmund ausgerichtet hat (und noch immer ausrichtet).

 

Höhepunkte waren hier besonders die Deutschen Filmfestspiele des nicht-kommerziellen Films (DAFF) 2000 in Castrop-Rauxel und 2015 im Dortmunder U.

 

Der Vorsitzende des BDFA-Landesverbandes NRW Andreas Klüpfel schließlich hatte statt einer Festrede einen unterhaltsamen Filmbeitrag als Geburtstagsgeschenk vorbereitet: In seinem „Titelsalat“ fabulierte er aus den internationalen Spielfilmtiteln des Jahres 1939 eine wilde Geschichte und projezierte dazu zeitgleich die entsprechenden Kinoplakate auf die Leinwand. Die Gäste waren begeistert.

 

Schon bald gibt es in Dortmund wieder Gelegenheit, ein vom BDFA veranstaltetes und vom Filmklub Dortmund ausgerichtetes Filmfestival zu besuchen:

 

Am 12. Oktober 2019 zeigen 12 Filmautor*innen beim Dortmunder Reisefilmtag „ReiseLust“ ihre besten Reisedokumentationen im Werkssaal der DSW21 an der Von-den-Berken Str. 10. Der Eintritt ist frei und alle Interessierten und Reisebegeisterten sind herzlich willkommen (mehr dazu auf https://dortmunderreisefilmtag.jimdofree.com)

 

Bildergalerie vom Klubjubiläum

(Fotos: Volker Krieger)